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schweigend und mit h�ngenden Schnurrb�rten
dabei. Langsam kletterte sie vor Reith auf das
Springpferd. Er wendete es und ritt zur�ck. Hinter
ihnen sprangen auch die Ilanths in die S�ttel und
jagten johlend und fluchend an ihnen vorbei.
Als sie zur Karawanserei kamen, standen die
Priesterinnen im Hof und empfingen Reith mit
befehlenden Gesten. Er musterte die vier schwar�
zen Gestalten.
�Was haben sie dir bezahlt?� fragte das M�d�
chen barsch.
�Gar nichts�, antwortete Reith. �Es war mein ei�
gener Entschlu�.�
�Bring mich nach Hause, nach Cath�, flehte das
M�dchen. �Mein Vater wird dir geben, was immer
du von ihm auch verlangen magst.�
Reith deutete auf eine sich n�hernde schwarze
Linie am Horizont. �Siehst du, das sind Gr�ne
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Khasch. Wir gehen jetzt wohl besser in das Gast�
haus.�
�Aber die Frauen werden mich wieder in den
K�fig sperren�, jammerte sie. �Sie hassen mich
und wollen mir B�ses tun! Siehst du, jetzt ko m�
men sie. La� mich gehen!�
�In die Steppe hinaus und allein? Nein, das lasse
ich nicht zu. Und ich werde nicht erlauben, da� sie
dich wieder einsperren.�
Die Priesterinnen standen am Durchgang zwi�
schen zwei Felsbl�cken. �Oh, edler Mann!� rief
die Alte. �Du hast vornehm gehandelt. Sie wurde
doch nicht entehrt?�
�Das geht dich nichts an, Gro�e Mutter�, sagte
Reith.
�Wie? Was? Wieso geht mich das nichts an?�
�Sie geh�rt jetzt mir. Ich nahm sie den Kriegern
ab. Geht zu ihnen und verlangt dort Schadenersatz.
Ich behalte das, was ich mir geholt habe.�
Die Priesterinnen lachten h� hnisch. �Wir sind
Priesterinnen der Weiblichen Geheimnisse, du
dummer Kerl! Gib uns unser Eigentum zur�ck,
oder es geht dir schlecht.�
�Wenn ihr die Finger nicht von meinem Eige n�
tum la�t, seid ihr bald nur noch tote Priesterinnen,
habt ihr geh�rt?� Reith ritt an ihnen vorbei in den
Hof hinein. Dann stieg er ab und half dem M�d�
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chen vom Springpferd. Jetzt wu�te er, weshalb ihn
sein Instinkt den Ilanths nachgeschickt hatte.
�Wie ist dein Name?� fragte er das M�dchen.
Sie �berlegte eine Weile, als habe Reith ihr ein
R�tsel aufgegeben. �Mein Vater ist der Herr des
Blauen Jadepalastes. Wir geh�ren der Aegiskaste
an. Manchmal nennt man mich Blaue Jadeblume,
manchmal auch Sch�ne Blume oder Blume von
Cath. Mein Blumenname ist Ylin-Ylan.�
�Das m��te f�r den Augenblick gen�gen�, mein�
te Reith. �Es ist aber ziemlich kompliziert. Was
soll ich jetzt mit dir anfangen?� Er f�hrte sie zu
einem ruhigen Tisch weit hinten in der Gaststube
der Karawanserei.
Drau�en redeten die Priesterinnen alle gleichzei�
tig auf den Karawanenmeister ein, der ihnen h� f�
lich zuh�rte.
Reith sagte zu dem M�dchen: �Ich kenne die
Rechtslage nicht. Es ist zu bef�rchten, da� mir das
Problem aus der Hand genommen wird.�
�Hier auf der Steppe gibt es keine Gesetze�,
antwortete sie. �Hier regiert nur die Angst.�
Traz kam dazu und musterte das M�dchen. �Was
willst du jetzt mit ihr tun?� fragte er Reith.
�Wenn ich kann, bringe ich sie nach Hause.�
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�Ich bin die Tochter eines angesehenen Hauses�,
sagte Ylin-Ylan. �Ihr bliebe kein Wunsch mehr
offen. Mein Vater w�rde dir einen Palast bauen.�
Das bes�nftigte Traz einigerma�en. �Nun ja,
ganz unm�glich ist es nicht�, meinte er.
�F�r mich schon�, erkl�rte Reith. �Ich mu� mein
Raumboot finden. Wenn du sie nach Cath bringen
willst, dann tu s doch. Du kannst ein ganz neues
Leben beginnen.�
Nun kam der Karawanenmeister an den Tisch
und forderte im Auftrag der Priesterinnen die Aus�
lieferung des M�dchens. Nat�rlich lehnte Reith ab,
und Baojian gab ihm recht. �Ich bin auch deiner
Ansicht, aber die Priesterinnen wurden schlie�lich
beraubt. Ich will ihnen begreiflich machen, da� du
ein Recht auf das M�dchen hast. Ich hoffe nur, da�
der Vorfall den Frieden der Reise nicht st�rt. Die
Sicherheit der Karawane ist mein gr��tes Anlie�
gen.�
�Sicher, sie haben einen Verlust erlitten, doch
das geht mich nichts an�, erwiderte Reith. �Sie
haben ja auch keinen Finger ger�hrt, um das M�d�
chen aus den H�nden der Ilanths zu befreien.�
�Sie werden wohl nicht in der Laune dazu gewe�
sen sein�, bemerkte Baojian. �Eine gewisse Art
M�dchen ist f�r ihre Riten notwendig. Jetzt m�s�
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sen sie sich eben um Ersatz umschauen. Ich werde
ihnen jedenfalls deine Meinung �bermi tteln.�
�Unsere Abmachungen bez�glich der Reise wer�
den doch hoffentlich davon nicht betroffen?� frag�
te Reith.
�Nein, nat�rlich nicht�, erkl�rte der Karawa�
nenmeister nachdr�cklich. �Diebstahl und Gewalt�
tat werden bei mir nicht geduldet, denn die Si�
cherheit ist wichtig in meinem Gesch�ft.� Er ver�
beugte sich und ging.
Auch Anacho war inzwischen gekommen und
musterte Ylin-Ylan mit Kennerblicken. �Sie ist
eine Goldene Yao, eine sehr alte Rasse. Hybride
der Ersten Tans und der Ersten Wei�en. Vor hun�
dertf�nfzig Jahren wurden sie pl�tzlich gr��en�
wahnsinnig und versuchten neue Techniken zu
entwickeln. Die Dirdir erteilten ihnen eine harte
Lektion.�
�Vor hundertf�nfzig Jahren? Wie lange ist denn
das Tschai-Jahr?�
�Vierhundertachtzig Tage. Was hat das mit die�
ser Sache zu tun?�
Reith rechnete. Hundertf�nfzig Tschai-Jahre wa�
ren ungef�hr zweihundertzw�lf Erdenjahre. Zu�
fall? Oder hatten die Vorfahren der Blume von
Cath etwa ein Radiosignal ausgesandt, das ihn
nach Tschai brachte?
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Die Blume von Cath musterte Anacho angewi�
dert und sagte zu Reith: �Das ist ja ein Dirdir�
mensch! Sie haben Settra und Balisidre torpediert.
Aus Neid versuchten sie uns zu vernichten.�
�Das ist nicht ganz richtig�, sagte Anacho. �Euer
Volk spielte mit verbotenen Kr�ften und mit Di n�
gen, die ihr nicht versteht.�
�Und was geschah dann?� erkundigte sich Reith.
�Nichts�, antwortete Ylin-Ylan. �Unsere St�dte
wurden zerst�rt, auch die Pal�ste der K�nste und
der Goldenen Gewebe, die Sch�tze von tausend
Jahren. Ist es verwunderlich, wenn wir die Dirdir
hassen? Mehr als die Pnume, mehr als die Khasch
und die Wankh?�
Anacho zuckte die Achseln. �Ich war es nun
wirklich nicht, der die Yao vernichtet hat�, erkl�r�
te er trocken.
�Wir werden besser von anderen Dingen spre�
chen�, schlug Reith vor. �Schlie�lich ist das alles
schon zweihundertzw�lf Jahre her.�
�Nur hundertf�nfzig�, korrigierte die Blume von
Cath.
�Nun ja, das stimmt. Aber willst du nicht andere
Kleider anziehen?�
�Nat�rlich! Ich mu� diese Kleider tragen, seit
die b�sen Frauen mich geraubt haben. Und baden
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w�rde ich gerne. Wasser bekam ich nur zum Trin�
ken.�
Reith hielt Wache, als das M�dchen sich
schrubbte, dann reichte er Ylin-Ylan die Kleider
der Steppenreisenden, die f�r M�nner und Frauen
gleich waren. Bald kam sie in grauen Kniehosen
und einer braunen Tunika heraus. Inzwischen gab
es im Hof und in der Gaststube einige Aufregung,
denn die Gr�nen Khasch hatten nur eine Meile
von der Karawanserei ihre eigenen Wagen in Stel�
lung gebracht und ungef�hr hundert gro�e,
schwarze Zelte aufgestellt. Bisher hatten sie sich
jedoch ruhig verhalten.
Baojian kratzte sich besorgt das Kinn. �Die
Nord-S�d-Karawane wird nicht zu uns sto�en,
wenn sie sehen, da� die Nomaden so nahe sind�,
sagte er. �Wir werden also noch warten m�ssen.�
Die Gro�e Mutter tat einen lauten Schrei. �Dann
werden die Riten ohne uns beginnen!� jammerte
sie.
Jemand rief: �Baojian, schick doch die Prieste�
rinnen hinaus! Sie sollen ihre Riten mit den
Khasch tanzen!� Daraufhin zogen sich die Frauen
w�tend und gekr�nkt zur�ck.
Die D�mmerung senkte sich �ber die Steppe,
und die Gr�nen Khasch z�ndeten ihre Lagerfeuer
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an. Von Zeit zu Zeit starrte einer zur Karawanserei
her�ber.
�Sie sind eine Telepathenrasse�, erkl�rte Traz
Reith. �Und man sagt, sie lesen sogar die Gedan�
ken der Menschen. Ich zweifle wohl daran, doch
wer wei� das schon sicher?�
Es gab nur eine kurze Restemahlzeit bei sp�rli�
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