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fällt dir ein, auf so ungehobelte Art und Weise in Luangs Nest
einzubrechen?«
Der Druck gegen seine Kehle wurde intensiver. Voller Bitter-
keit dachte Flandry: Oh, natürlich, jetzt verstehe ich s. Luang
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entkam durch die Falltür und holte Hilfe. Sie rechneten sich
aus, daß ich diese Richtung einschlagen würde, wenn ich
überhaupt entkam. Offenbar hielten sie mich des Einfangens
für wert. Dieser Gorilla legte sich einfach hinter den Säulen
auf die Lauer und wartete auf mich.
»Also los schon.« Der Arm stellte Flandry die Luft ab. »Sei
brav und sage es Kemul.« Der Druck ließ ein wenig nach.
»Gardisten  Biokontroll-Agenten  dort drüben«, rasselte
Flandry hervor.
»Kemul weiß es. Kemul ist nicht blind oder taub. Ein guter
Bürger sollte sie freudig begrüßen und dich ihnen übergeben.
Vielleicht wird Kemul das auch tun. Aber er ist neugierig. Man
hat auf ganz Unan Besar noch nie zuvor ein Geschöpf wie dich
gesehen. Kemul möchte gerne zuerst deine Seite der Geschich-
te hören, bevor er entscheidet, was zu tun ist.«
Flandry entspannte sich gegen eine nackte Brust, die so solide
wie eine Mauer war. »Das hier ist nicht der richtige Ort für
lange Erzählungen«, flüsterte er. »Wenn wir woandershin
gehen und uns unterhalten könnten & «
»Aye. Wenn du dich anständig benimmst.« Nachdem er den
Strahler in den Bund seines Rocks geschoben hatte, tastete
Kemul den Terraner nach anderen Wertgegenständen ab. Er
entfernte die Uhr und die Börse, ließ Flandry frei und trat
blitzschnell zurück, wie ein Tiger, auf den Gegenangriff gefaßt.
In undeutlichem, schmierigem Licht erblickte Flandry einen
Mann, der auf jedem Planeten zu den Riesen gezählt hätte,
unter den Bewohnern von Unan Besar jedoch war er ein
ausgesprochenes Ungeheuer. 2,20 Meter groß, mit Schultern,
die ebenso imposant wirkten. Kemuls Gesicht war hin und
wieder von Messern zerschlitzt und mit stumpfen Gegenstän-
den geschlagen worden; sein Haar war angegraut; aber er
bewegte sich noch immer, als bestünde sein Körper aus
Gummi. Er trug eine Hautbemalung, die ein Dutzend miteinan-
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der kontrastierender Farben zu einem primitiven Muster
vereinte. Ein Kris steckte in dem barbarisch gefärbten Batik-
Tuch seines Rockes.
Er grinste. Dadurch wirkte seine zertrümmerte Physiognomie
fast menschlich. »Kemul kennt einen privaten Ort«, bot er an.
»Wir können dorthin gehen, wenn du wirklich reden willst.
Aber er ist so privat, daß selbst der Hausgott eine Binde vor
den Augen trägt. Kemul muß auch dir die Augen verbinden.«
Flandry massierte sich den schmerzenden Nacken. »Wie du
willst.« Er musterte den anderen Mann eine Zeitlang und fügte
sodann hinzu: »Ich hatte gehofft, ich würde jemand wie dich
finden.«
Das war wahr. Aber er hatte nicht erwartet, daß sich seine
erste Begegnung mit der Unterwelt von Kompong Timur sich
unter so überaus ungünstigen Umständen abspielen würde.
Wenn ihm nichts einfiel, womit er diese Leute bestechen
konnte  sein Strahler wäre die beste Möglichkeit gewesen,
aber der befand sich nun schon in anderen Händen  , dann
würden sie ihm höchstwahrscheinlich die Gurgel aufschlitzen.
Oder ihn Warouw ausliefern. Oder ihn ganz einfach sich selbst
überlassen, damit er nach zwei Wochen schreiend und tobend
abkratzte.
5.
Boote drängten sich um ein langes, zweistöckiges Gebäude,
das ganz allein für sich im Kanal der Feurigen Schlange stand.
Überall sonst lag Dunkelheit, auf den erbärmlichen Behausun-
gen der Armen, ein paar kleinen Fabriken, alten Lagerhäusern,
die den Ratten und den Räubern überlassen worden waren. Im
Erdgeschoß der Taverne namens »Sumpfmanns Freude«
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dagegen ging es recht lebhaft zu. Rauch, durch den mit Fratzen
versehene Lampen grinsten, hing dick in der Luft, und daneben
auch der Dunst von billigem Arrak und und noch billigeren
Rauschgiften. Bootsleute von Frachtern, Fischer, Lastenträger,
Maschinisten, Jäger und Holzarbeiter aus dem Dschungel,
Banditen, Taschendiebe, Spieler und Personen mit weniger
leicht identifizierbaren Gewerben lagen auf Bodenmatten,
tranken, rauchten, stritten, machten Pläne, klapperten mit
Würfeln oder sahen zu, wie eine Tänzerin zu dem Gesang eines
Gamelans, dem Gequietsch einer Flöte und dem Tomtom einer
kleinen Trommel die Hüften schwang. Hin und wieder kicherte
hinter einem aus Perlenschnüren bestehenden Vorhang eines
der Freudenmädchen. Hoch auf ihrem Thron beobachtete
Madame Udschung die Szene aus Augen, die in solides Fett
eingebettet waren. Manchmal sprach sie zu dem nasenlosen
Dolchschwinger, der zu ihren Füßen kauerte und dessen
Aufgabe es war, aufsässige Kunden zur Räson zu bringen,
meistens, aber nippte sie Gin und unterhielt sich mit einer Art
Paradiesvogel, der ihr auf dem Handgelenk saß. Er war nicht
groß, aber seine Schwanzfedern fielen wie ein goldener Regen
fast bis auf den Boden hinab, außerdem konnte er mit einer
Frauenstimme Lieder singen.
Flandry nahm genug von den Geräuschen wahr, um zu wis- [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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